Neujahrsempfang 2023
Wie sich die Dollerner jetzt für ihren Heimatort einsetzen können
Von Sabine Lohmann
Dollern soll einen „Dorfstromer“ und eine Orts-App bekommen. Das kündigte Bürgermeister Jan-Hinnerk Burfeind (CDU) beim Neujahrsempfang im Bürgerbüro an - und rief zugleich Bürger dazu auf, sich als „Kümmerer“ zu engagieren.
Beim Neujahrsempfang in Dollern stoßen alle mit Bürgermeister Jan-HInnerk Burfeind (links) und Bianka Lange (rechts) an. Fotos: Lohmann
Die Gemeinde und der Bürgerverein Dollern hatten zum Neujahrsempfang eingeladen. 30 Besucher, darunter einige Ratsmitglieder, stießen auf das neue Jahr an und kamen miteinander ins Gespräch.
Zuvor hatte Bürgermeister Jan-Hinnerk Burfeind auf das politische Jahr 2022 in Dollern zurückgeblickt - auf das erste Jahr nach der Kommunalwahl 2021. Mit sechs neuen Mitgliedern habe sich der Rat verjüngt und stark verändert, sei weiblicher und mit den Grünen als vierte Fraktion gemischter geworden. Die Zusammenarbeit sei harmonisch. Der Rat diskutiere viel, habe immer einen Konsens gefunden und komme zu guten Ergebnissen.
Neuer Standort für die Container
Der Bürgermeister erinnerte unter anderem an die Büchertauschzelle am Bürgerbüro, die gut angenommen wird. Auch für den geplanten Soccercourt, einen eingenetzten Platz mit Kunstrasen, der ganzjährig genutzt werden kann, wurde ein Standort gefunden: am Rande des DSC-Fußballplatzes.
Drei Ärgernisse wurden beseitigt: Nach einer Umfrage unter den Anliegern am Birkenweg und am Tannenweg wurden die Teller, die dort den Verkehr beruhigten, gegen Schwellen ausgetauscht; die Container am Imbiss wurden in den Veerenkamp verlegt; die leerstehenden Baracken an der Bahnlinie wurden abgerissen.
Bettina Brandmähl wünscht sich Geschwindigkeitsdisplays mit Smileys, um Raser auf den Schulwegen auszubremsen.
Bürgerhaus steht wieder auf der Agenda
Mit dem Dauerbrenner Bürgerhaus beschäftigt sich der neue Rat nun ebenfalls, nachdem der alte Rat das Thema ad acta gelegt hatte. Die Kapelle der Kirchengemeinde, die zum Verkauf steht, wurde für eine Umnutzung geprüft und als ungeeignet verworfen. Nun gibt es eine neue Option: Bei Gesprächen mit dem Schützenverein soll geschaut werden, ob die Gemeinde die Schützenhalle übernehmen könnte und eine gemeinsame Nutzung möglich wäre.
Am Hagener Weg hinter Krümet plant die Gemeinde ein neues Gewerbegebiet, die Samtgemeinde Horneburg will hier ein neues Feuerwehrhaus bauen. Mit dem Standort seien alle zufrieden, sagte Samtgemeindebürgermeister Knut Willenbockel. 2024 soll es losgehen, sobald Baurecht besteht.
In der Planungsphase befindet sich auch die Erweiterung der Kindertagesstätte „Kleine Kraniche“ um einen Anbau. Für einen Waldkindergarten wird der Wald am Tannenweg, hinter der Mehrzweckhalle und dem Schützenhaus, geprüft. Kommt der Standort infrage, wird mit einer Eltern-Umfrage der Bedarf ermittelt.
Mehr Freizeitangebote für Dollern geplant
In seinem Ausblick auf das Jahr 2023 erzählte Bürgermeister Burfeind, die Gemeinde plane, ein Grundstück am Tennisplatz zu erwerben, um dort eine Boulebahn zu installieren. Geplant wird die Bahn schon lange, doch wurden bisher alle vorgeschlagenen Standorte verworfen. Auch Bänke, Tische und Spielgeräte für Kinder und Erwachsene werden hier errichtet, kündigte die Vorsitzende des Bürgervereins, SPD-Ratsfrau Bianka Lange, an. Bei der Einrichtung hofft die Gemeinde auf Unterstützung durch Einwohner.
Egon Hagenah wünscht sich ein Bürgerhaus: Das wäre für eine Gemeinde in der Größe und mit der Finanzkraft angemessen.
In der Planung ist auch das Car-Sharing-Projekt mit dem Verein Dorfstromer. Die Gemeinde würde eine Ladestation für das Elektrofahrzeug anschaffen, das sich Vereinsmitglieder teilen, und zudem für den Umsatzbedarf bürgen, falls sich das Projekt nicht sofort trägt. Gesucht wird ein Standort für das E-Auto und eine ehrenamtliche Betreuungsperson.
Auch für die Orts-App werden ehrenamtliche „Kümmerer“ benötigt. CDU-Ratsherr Christoph Wichern und Bianka Lange stellten das Projekt vor. Die Orts-App sei eine Ergänzung zu bestehenden Kommunikationskanälen. In der Umsetzungsphase wird auf Erfahrungen aus Nottensdorf zurückgegriffen und ein Redaktionskonzept erarbeitet. Bürger und Vereine werden gesucht, die bereit wären, die App zu pflegen.